
Die Staatsanwaltschaft München erhebt in der Dieselaffäre nun Anklage gegen den früheren Audi-Chef Rupert Stadler. Stadler und drei weitere Angeklagte werde Betrug, mittelbare Falschbeurkundung sowie strafbare Werbung vorgeworfen, teilte die Behöre am Mittwoch mit. Stadler soll unter anderem dafür mitverantwortlich sein, dass Audi noch lange nach Bekanntwerden der Dieselaffäre Dieselfahrzeuge mit manipulierten Abgaswerten in Europa verkauft hat.
Dieselmodelle von Audi, VW und Porsche betroffen
Nach Pressebereichten und Mitteilung der Staatsanwaltschaft wird den drei anderen Angeschuldigten vorgeworfen, Motoren für Fahrzeuge von Audi, VW und Porsche entwickelt zu haben, deren Steuerung mit einer unzulässigen Softwarefunktion ausgestattet war. Diese habe eine bessere Abgasminderung auf dem Rollenprüfstand als im realen Fahrbetrieb bewirkt.
Insgesamt sollen 250.712 Fahrzeuge von Audi, 71.577 Fahrzeuge von VW und 112.131 Fahrzeuge der Marke Porsche von der Anklage umfasst seien. Diese seien vor allem in den USA und in Europa verkauft worden.
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Rupert Stadler war am 18. Juni 2018 wegen Betrugsverdachts und Verdunkelungsgefahr in Ingolstadt verhaftet worden und hatte im Gefängnis Augsburg-Gablingen vier Monate lang in Untersuchungshaft gesessen. Er soll außerdem versucht haben, Zeugen oder Beschuldigte zu beeinflussen. Nachfolger an der Audi-Spitze ist Bram Schot.
Landgericht München II entscheidet über Eröffnung des Prozesses
Ob die Anklage zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet wird, muss das Landgericht München II entscheiden. Damit es zu einem Prozess kommt, müsste das Gericht den hinreichenden Tatverdacht bejahen.